SMASHIN' TIME

Smashin' Time

08. September – 22. Dezember 2017 Kunst & Denker Contemporary, Florastrasse 75, 40217 Düsseldorf

Wie kann ein Bild im 21. Jahrhundert aussehen? Dieser Frage und der „nach der Verortung des Menschen in dieser Zeit“ und der Frage „wie sich unsere Blickweise in Zeiten der Digitalisierung ändert“ geht Tim Berresheim in seinen Arbeiten nach.
Der Künstler, der von 1998 bis 2000 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (bei Johannes Brus) studierte und anschließend von 2000 bis 2002 an der Kunstakademie Düsseldorf (bei Albert Oehlen), realisiert seit 2002 mit Hilfe des Computers Tafelbilder. In seinen Werken sind Szenerien dargestellt, die sich im dreidimensionalen, illusionistischen Raum abspielen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegende bühnenhafte Bildwelten darstellen. Seit der zweiten Hälfte der 2000er Jahre ist zudem der Aspekt der Mehrdimensionalität für Berresheim von Relevanz. Mittels optischer Verzerrungen innerhalb der – im Hinblick auf Detailreichtum, Raumanordnung und Ausleuchtung – komplexen Darstellungen wird die Lesbarkeit des Bildes permanenten Veränderungen unterzogen und somit die Idee einer letztgültigen zentralperspektivischen Ansicht zur Disposition gestellt. Trotz ihrer visuellen Überreizung, rufen die Arbeiten zur Langsamkeit der Betrachtung auf; jedes Detail soll und kann erkundet werden. Denn was die Digitalisierung der Visualität und Information mit sich bringt ist ein uns heute umgebendes Modell der Polyperspektivität. Millionen gleichzeitiger Blickwinkel prägen das Weltbild und das (Miss)Verstehen von Geschichte und ihrer Zeichen. Doch bei all der Ortlosigkeit in der Virtualität, ist es gerade die Bühne, in der Berresheim einen Anker findet, im indefiniten Raum einen Standpunkt einnehmen zu können.

In der Ausstellung ‚Smashin Time‘ realisiert der Künstler eine Art Raum-im-Raum Situation, die den Galerieraum in eine Bühne verwandelt.
Gezeigt wird u.a. seine aktuelle Serie der Lichtungen, die dem wortwörtlichen Moment des Entdeckens und Entwirrens einer Art Dickicht an Bildinformation nachgeht. In der Serie der Lichtungen, spielt Berresheim zudem mit Bewegungsunschärfen, die eine neue Form, seiner Bildsprache aufzeigen.

In Berresheim’s Bildwelten stehen sich das Digitale und das Physische als paritätische Bildelemente gegenüber. Es sind sorgfältige Arrangements der Opulenz und Ausdruck seiner technischen Finesse. In diesem Sinne versteht es sich, dass Berresheim eine Grenzziehung von analog und digital hinter sich gelassen hat. Seine Hyperrealitäten umfassen alles.

(Pressetext Kunst & Denker Contemporary)